„Schon bald wird es vielleicht nicht mehr so viele Bilder von ankommenden Flüchtlingsbooten geben. Denn die Türkei wird nicht nur seine Seegrenze zu Griechenland abschotten, sondern auch seine Landgrenze zu Syrien. Hier wird sie die Menschen in die Hände des IS zurückübergeben müssen, wenn sie den Forderungen der EU Folge leisten will.
Dann sterben die Menschen wieder in scheinbar weiter Ferne, in einem maximal 2-minütigen Slot in den Nachrichten, als direkte Opfer von Krieg und Terror. Und, wer weiß, vielleicht werden wir in Deutschland und in der EU dann auch ziemlich bald vergessen, dass es auch anders möglich wäre, dass diese Toten nicht nötig wären, dass wir eine direkt erkennbare Mitschuld an den Toden tragen; weil wir die Tür ganz fest verschlossen hielten, als die noch Lebenden draußen klopften.
Anstatt in Zeiten des Terrors näher zusammenzurücken, geht man auf Distanz und zerreißt sich selbst – das ist wahre Menschlichkeit…“
Zitate vom „Flüchtlingsgipfel“:
Es sei auch im Interesse der Flüchtlinge, dass sie ihrer Heimat so nah wie möglich blieben, sagte Frankreichs Präsident François Hollande.
„Das betrifft zum Beispiel die Frage der Kontrolle der Grenzen – nicht nur mit Europa, sondern auch mit Syrien.“, sagte der belgische Regierungschef Charles Michel.
„Wir sind eine europäische Nation. Wir wollen Teil (…) der europäischen Familie sein“, sagte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu.
Quelle:
Spiegel Online, Flüchtlingskrise: EU und Türkei einigen sich auf Aktionsplan